Die BIRKAN-Saga.
Episode 5: Ludwig Marchner und das System Birkan (1966 - 1997)
Maria Kandlbinder verstarb 1966 in Hamburg während einer Geschäftsreise. Ihr Neffe Ludwig Marchner übernahm nun die Gesamtleitung. Er vergrößerte weiter das Sortiment der Gummidrucktücher und knüpfte neue Kontakte zu Herstellern. Die positive Entwicklung im Offsetdruck förderte nicht nur den Verkauf im Inland, sondern ließ auch die Exportlieferungen wieder anwachsen. Bald wurden die Betriebsräume in München zu klein.
Daher verlegte er 1969 den Firmensitz in den idyllischen Ammerseeort Eching, etwa 40 Kilometer westlich der Stadt. Zunächst richtete man sich auf einem ehemaligen Bauernhof ein. Auch hier wurde bald eine Vergrößerung erforderlich, so dass am Ortsrand ein eigenes, auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnittenes Firmengebäude errichtet wurde. Die Einweihung des Neubaus fand 1978 statt; damals schon sah Ludwig Marchner eine weitere Expansion voraus und plante entsprechend großzügig.
Im selben Jahr erfolgte die Umfirmierung von Birkner & Kandlbinder oHG in BIRKAN Drucktuchtechnik GmbH (“BIRKAN”: ein Akronym aus den Namen der Firmengründer). Daneben investierte Ludwig Marchner in den folgenden Jahren in Schneidemaschinen und Pressen und baute einen hochprofessionellen Konfektionierbetrieb auf. Sogar die Gummituch-Schienen kamen aus der eigenen Werkstatt.
Auch beschäftigte er sich systematisch mit dem Problem der Zylinderaufzüge, stellte Berechnungen an und fasste seine Ergebnisse schließlich in einem Buch zusammen: "Das System BIRKAN" erschien 1982 und erlangte in Fachkreisen eine gewisse Bekanntheit. Ludwig Marchner war auch häufiger Gastredner bei Offsetdruck-Symposien und Konferenzen.

Ludwig Marchner
(1932 - 2005)

Hier geht es um Drucktuch-Wissen und Aufzugsberechnung (Anfangsseiten des Buches)

Der erste Firmensitz in der Ammersee-Gemeinde Eching befand sich in einem ehemaligen Bauernhof.

In der Prä-Plotter-Ära wurde jedes Drucktuch einzeln von zwei Produktionsmitarbeitern zugeschnitten.